25. April 2018

Nachdem wir beim Zion Nationalpark angekommen waren und uns einen schönen Campingplatz gesucht hatten (um dahin zu kommen, mussten wir einen Bach überqueren), ging es endlich in den Park. Da es dort nicht viele Parkplätze gibt und man den Park ab einem bestimmten Punkt nur noch mit dem Bus durchqueren durfte, mussten wir früh aufstehen. Das hatte sich aber gelohnt.

 

Unsere erste Wanderung führte uns durch eine Art Bachbett. Links und Rechts gingen Berge hoch, in der Mitte waren ein Bach und der Wanderweg. So war es anfangs, irgendwann hörte der Wanderweg auf und es ging durch den Bach weiter. Das war mit langen Jeanshosen eine sehr abenteuerliche Wanderung, die aber sehr viel Spaß gemacht hat. Auf dem Weg ging es dann auch vorbei an Eichhörnchen und einem Reh. Das versüßte uns den Tag, bevor es auf einen Berg zu einem versteckten Canyon ging. Die Wanderung war zwar nicht sonderlich schwer, trotzdem setzte uns die knallende Sonne sehr zu und beim Abstieg der frisch aufgezogene Wind. Aber es ist immer wieder eine schöne Motivation, wenn man andere Wanderer überholt und einem Mut gemacht wird, dass es nicht mehr weit ist.

 

Nach dem anstrengenden Tag, gingen wir den nächsten Tag langsamer an. Es ging zu Wasserpools, in denen man nicht schwimmen darf und die einfach nur atemberaubend sind. Es gab gleich drei Pools und während alle Leute uns schnaufend entgegenkamen, waren wir Frühaufsteher schon wieder fast unten. Es lohnt sich also echt oft, wenn man früh in den Parks ist und noch die Ruhe und Einsamkeit genießen kann, sowie das schöne Sonnenlicht.

Da es noch recht früh am Tag war, liefen wir noch eine andere Wanderung, die entspannt am Bach vorbei ging. Da sahen wir auch unseren ersten Kolibri hier! Das war ein großartiges Erlebnis, da wir nicht mit Kolibris in der Gegend gerechnet haben.

 

Damit war unsere Zeit im Zion Nationalpark auch vorbei und wir machten uns auf den Weg Richtung Grand Canyon.

Die Strecke führte uns an einem Staudamm vorbei, der unglaublich hoch war. Mir wurde da schon etwas mulmig. Obwohl der See recht niedrig ist und es echt einen Wassermangel hier gibt, wird mit dem gewonnenen Strom sogar die Gegend bei Los Angeles versorgt.

 

Die Strecke vom Staudamm zu unserem nächsten Ziel, wurde uns plötzlich von Polizeiautos versperrt. Wir waren unglaublich verwundert und total überrascht, als uns plötzlich ein LKW mit einem dreistöckigen Hausboot entgegenkam, das einfach mal so beide Fahrbahnen blockierte. Kein Wunder also, dass da die Straße gesperrt worden war. Weiter ging es dann zum Horseshoe Bend. Das ist eine Stelle in einem Canyon, an dem der Colorado River in der Form eines Hufeisens verläuft. Eigentlich nichts Besonderes, aber trotzdem wunderschön und überfüllt. War unglaublich lustig, mit anzusehen, wie die Leute auf der 1km Strecke nicht mehr konnten und Pausen brauchten, obwohl es nur einen kleinen Hügel rauf und wieder runter ging, aber da waren wir froh, dass wir doch nicht so unfit sind, wie wir dachten:)

 

Und um die Erlebnisse des Tages noch zu toppen, fuhren wir endlich zum Grand Canyon. Dort schauten wir uns den Sonnenuntergang an. Vom Grand Canyon waren wir unglaublich begeistert. Auf Fotos sieht er dann doch nochmal anders aus, als in Echt. Der Canyon ist echt faszinierend und komplett anders, als man es sich vorstellt. Das fing schon damit an, als die Straße dorthin durch Wälder ging, die sich bis an die Kante vom Canyon zogen.

 

Tags darauf liefen wir auf einem Wanderweg an dem Rand vom Canyon entlang. Total faszinierend, mit anzusehen, wie es neben einem unglaublich weit in die Tiefe geht. Da haben uns die Beine dann auch gezittert. Blöd war nur, dass es an dem Tag wieder unglaublich windete und wir uns verlaufen hatten:) Naja, eigentlich wollten wir wo anders hin, aber wir haben die Kreuzung verpasst und sind sehr viel zu weit gelaufen. Aber dadurch haben wir dann schöne Sachen gesehen und erlebt, das hatte also auch sein Gutes und Bewegung tut ja bekanntlich gut. Dann war der Tag auch schon zu Ende und der nächste Tag ging mit Schnee los. Damit hätten wir nicht gerechnet, es war eiskalt und es lag wirklich Schnee auf dem Boden. Zwar nicht viel und es wurde auch später zu Regen, aber wer kann schon sagen, dass er bei Schnee im April am Grand Canyon war. Denn wir machten uns auf den Weg in Park, nachdem der Regen aufgehört hatte und wir einen leckeren, wärmenden Kaffee getrunken hatten.

 

Das war vielleicht ein Erlebnis im Park, denn wir standen an einem Aussichtspunkt in den Wolken und plötzlich zogen die Wolken an einem vorbei und wir standen in der Sonne, bei strahlend blauem Himmel. Schön war es auch, dass noch Wolken im Canyon unten hingen, den Rand teilweise auch verdeckten und alles einfach nur unbeschreiblich aussah.

 

Am nächsten Tag wollten wir eigentlich im Canyon wandern gehen, aber da es mir nicht so gut ging, sagten wir das lieber ab und fuhren zu einem Vulkankrater mit Lavafeld. Leider konnte man nicht auf den Krater laufen, aber es gab sehr schöne Wanderungen durch das Lavafeld. Die waren zwar nicht so lang, aber genau das richtige für die Hitze. Ein tolles Erlebnis hatten wir dort auch, weil neben uns eine Eidechse war, die sich eine Heuschrecke zum Mittagessen ausgesucht hatte. Da die Echse wohl irgendwie verwirrt war und sich einen guten Platz zum Naschen suchte, lief sie plötzlich an meinem Bein hoch. Leider war ihr der Platz nicht gut genug und sie kroch wieder runter, hüpfte dabei aber fast auf Felix‘ Kamera…:)

 

Und weiter ging es. Wir fuhren zu einem Meteoritenkrater. Der gilt als einer der am besten erhaltenen Krater der Welt. Da der Eintritt, um den Krater überhaupt sehen zu können, ziemlich happig war, ging nur Felix rein, er fande das auch interessanter als ich.

 

Und am nächsten Tag ging es dann Richtung Las Vegas und wir knackten die 30°C Marke. Das war uns zu warm und wir beschlossen, dass wir einfach an einen Strand gehen können, um uns abzukühlen. Das Wasser von dem Stausee war unglaublich kühl und daher eine willkommene Erfrischung. Trotzdem war es für unsere helle Haut etwas zu sonnig und wir kamen nicht um einen roten Rücken herum. Später fuhren wir in einen Park um dort die Natur zu bewundern. Hier ist es so unglaublich abwechslungsreich, aber die Sandsteine und Wüsten sind echt überall einmalig.

 

Da in der Nähe wollten wir auch campen, aber wir waren dort nicht willkommen, denn plötzlich tauchten Wespen auf, die uns nicht mehr in Ruhe ließen. Wir flohen also kurzerhand auf einen anderen Campingplatz. Dort trat ich dann auch noch in Kackteenstacheln. So waren wir noch bis in die Dunkelheit beschäftigt, die Stacheln aus meinem Fuß zu ziehen. Es wollten zwar nicht alle raus, aber immerhin waren dann doch die meisten draußen. Daraus habe ich gelernt, dass barfuß in der Wüste laufen keine gute Idee ist…

 

Den nächsten Tag verbrachten wir an einem Strand am Colorado River, nachdem wir nicht wussten, was wir tun sollten. Das war echt erfrischend und wir sahen sogar eine Schlange. Die wollte unbedingt vor uns über die Straße. Gestern ging es dann nochmal an den gleichen Strand. Diesmal sahen wir einen Hummer und zwei Kolibris, sowie eine Echse oder Bartagame.

 

Später ging es dann endlich in unser Hotel in Las Vegas. Wir sind ziemlich nah an der Innenstadt und haben ein Zimmer im 24. Stockwerk. Abends ging es dann in die Innenstadt, um die Hotels und Casinos bei Dunkelheit zu sehen. Je nach Hotel ist die Stadt an den Orten in bestimmten „Städten“ dekoriert. So gab es zum Beispiel ein Hotel, das an Venedig erinnerte und der Bereich davor sah so aus wie in Venedig mit Gondeln und kleinen Cafe´s. Das Gleiche gab es auch mit Paris und New York.

 

Vor dem Bellagio Hotel gab es berühmte Wasserspiele, bei denen das Wasser „tanzt“. Das ließen wir uns nicht entgehen, genauso wie das Luxor Hotel, dass wie eine Pyramide aussieht aus deren Spitze eine Lichtsäule schießt. Die Stadt war total voll und überall liefen auch halbnackte Frauen rum, damit man mit ihnen für Geld Fotos machen kann. Außerdem wurden überall irgendwelche Karten für Prostituierte und Stripper oder sonst irgendetwas verteilt. Die Casinos waren auch ein Erlebnis, die Menschen steckten Scheine nach Scheinen in die Automaten. Jedes Hotel hat eigentlich ein eigenes Einkaufszentrum sowie ein Casino.

 

Nachdem wir die Stadt erkundet haben, ging es dann auch wieder zurück ins Hotel. Es ist so schön, ein breites Bett zu haben:)

 

Heute Morgen gab es dann Frühstück aufs Zimmer. Danach gingen wir nochmal in die Stadt um eine Shopping Mall anzuschauen. Das war keine gute Idee, denn die Hitze macht uns echt zu schaffen und ich hatte mit einem leichten Sonnenstich zu kämpfen. Wir erholten uns also von der Hitze (es hatte zwischenzeitlich über 35°C) und gingen dann ins Casino. Felix haute etwas Geld raus, das war so aber abgesprochen. Wir gewannen leider nichts, das war aber auch nicht das Ziel:) Ich durfte nicht spielen, da ich mit 20 noch als „Kind“ gelte..

 

Später gingen wir noch in einem Diner lecker essen und jetzt sind wir bereit zum Schlafen, bevor es morgen auf eine Gun Range geht. Dort kann man mit Waffen schießen und auch Autos mit Panzer überfahren. Das ist aber zu teuer für uns.

 

Dann schauen wir mal, wo es uns als nächstes hinführt…:)

 

Liebe Grüße aus Las Vegas

 

 

Simone und Felix