6. Januar 2018

Glücklicherweise hatten wir ja am 1. Januar noch frei, und wir beschlossen, in die Nachbarorte zu fahren, um die Hinterlassenschaften des Eisregens mal bei Tag zu begutachten.

 

Das sah echt abgefahren aus, die Einfahrten von den Häusern sahen teils spiegelglatt aus, manchmal standen dort Autos, die mit einer kompletten Eisschicht überzogen waren, die Gräser und Pflanzen gingen teils einfach nur noch runter oder teils waren Äste abgefallen, weil das Eis so schwer ist. Manchmal lagen auch Äste oder Bäume auf den Straßen. Selbst die Stromkabel waren vereist und wir haben ja auch gehört, dass unglaublich viele Häuser ohne Strom waren, weil manche Kabel das Gewicht nicht mehr tragen konnten. Wir konnten auch sehen, dass die Firma für die  Stromversorgung hier in der Provinz fleißig am reparieren war.

 

Wir fuhren also ein bisschen rum, bewunderten das Eis und einmal stiegen wir auch aus, um Fotos zu machen. Dazu mussten wir auch über Eis laufen. Es war eigentlich gar nicht so glatt, aber bei jedem Schritt ist das Eis unter einem eingebrochen. Zum Glück war nur Gras unter uns, aber das hat sich echt lustig angefühlt und angehört.

 

Als wir wieder in unserer Wohnung waren gingen wir früh schlafen, weil wir am nächsten Tag wieder arbeiten mussten… Doch leider war die Nacht nicht ganz so ruhig, denn aus irgendeinem Grund ging unsere Autoalarmanlage los. Zum Glück nur einmal.

 

Nach einem langen Dienstag waren wir froh, wieder zurück zu sein und freuten uns auf eine ruhige Nacht. Diesmal ging unsere Autoalarmanlage aber 3(!)-mal hintereinander los. Sie ging zwar immer recht schnell wieder aus, aber irgendwie taten uns die Nachbarn voll leid, dass die das mit anhören mussten und wegen unserem Auto geweckt wurden. Es hieß also am Mittwoch Öl kaufen und die Türen einölen, da unsere Hauptvermutung war, dass der Kontakt zwischen Tür und Rahmen durch den Regen und die Kälte irgendwie gestört war. Die nächsten Nächte blieb sie dann aber zum Glück ruhig. Trotzdem lässt uns (naja eher Felix) das Gefühl nicht ganz los, dass vielleicht doch ein Mensch dahinter stecken könnte, da er beim ersten Mal raus gegangen ist und davor vermutlich noch die Treppe draußen knarzen gehört hatte. Er vermutet auch, dass das damit zusammen hängen könnte, dass neulich mal jemand an unserer Tür geklopft hatte, dass aber nicht unsere Vermieter gewesen sein könnten, die waren im Urlaub. Es könnte höchstens die Nachbarin gewesen sein, die aber eigentlich keinen Grund dafür gehabt hätte. Naja wir spekulieren mal weiter und hoffen, dass niemand einbrechen wollte (sowohl in unser Auto als auch in unsere Wohnung!) und dass die Alarmanlage jetzt weiterhin schweigt!

 

Sonst ist es hier mal wieder nur am Regnen und wir können nicht wirklich was cooles unternehmen, da es hier in der Gegend überall regnet und teilweise auch wieder vor Eisregen gewarnt wird.

 

Trotzdem hab ich noch eine lustige Geschichte:

 

Als ich in der Firma angefangen habe, hat mir eine Kollegin, die dort schon ein paar Jahre arbeitet, ganz stolz erzählt, dass sie schon einmal in Deutschland war und hat dann aufgezählt wo sie alles war. Außer den Städten Berlin, München und Hamburg war sie auch beim Schloss Neuschwanstein.

Neulich haben wir dann mal über den Verkehr hier geredet und ich meinte nur, dass es ganz anders ist, als daheim. Daraufhin antwortete sie nur: „Stimmt, in Deutschland fährt man ja auf der anderen Seite!“ Ich hab sie nur ganz entsetzt angeschaut und verneint. Als ich das Felix erzählt habe, meinte er nur, dass sie ihm erzählt hat, dass sie in Deutschland fast nur feiern war.

 

Wenn wir gerade schon beim Verkehr sind und bei lustigen Geschichten:

 

Vor ein paar Tagen war es etwas nebelig und hinter uns ist jemand sehr komisches gefahren. Die Person hatte ständig Fernlicht an (wie viele andere hier in den Städten auch) und wenn sie uns näher kam, hat sie es wieder ausgemacht. Als wir wieder weiter weg waren, hat sie immer den Schalter verwechselt und uns Lichthupe gegeben und dann das Fernlicht angeschaltet. So ging das Ewigkeiten. Irgendwann meinte Felix zu mir: „Ich fühle mich manchmal echt wie ein Einstein unter Neandertalern hier!“

 

Was uns hier so verwundert ist, dass die Leute hier alle so chaotisch fahren und teils echt gefährlich, aber trotzdem so selten Unfälle passieren. Obwohl es so chaotisch ist, scheint es ja also doch irgendeine Struktur zu geben. Mal sehen, ob wir die noch rausfinden werden :)

 

Liebe Grüße nach Deutschland

 

Simone und Felix