22. März 2018

Also falls ihr euch wundert, warum wir uns so lange nicht mehr gemeldet haben, dann beruhigen wir euch jetzt, uns geht es gut! Wir haben uns lediglich dazu entschieden, dass wir diesen Monat keine Ausflüge mehr machen, um Geld zu sparen. Daher gab es bei uns kaum was Neues oder Interessantes.

 

Wir sind noch in unserem Trott, arbeiten fleißig und machen momentan sogar Überstunden, um noch etwas mehr Geld zu bekommen, für unseren großen Trip. Das klappt auch alles gut und so wird es auch noch bis Donnerstag in einer Woche, unserem letzten Arbeitstag, weiter gehen. Am Freitag nächste Woche haben wir dann wegen Ostern frei.

 

Auch unsere Wohnung müssen wir am Samstag abgeben, bevor dann am Sonntag unsere Nachmieter einziehen. Das mit der Wohnungsbesichtigung war auch so ein Drama für sich… Denn wir haben morgens eine Stunde vorher Bescheid gesagt bekommen, dass sich welche die Wohnung anschauen wollen. Wir mussten also schnell aufräumen und „abhauen“. Wir wollten bzw. sollten nämlich nicht dabei sein. Nachdem wir 2 Stunden später mit einem frisch geputzten und voll getankten Auto zurück waren, wunderten wir uns etwas, dass etwas Zeug von uns auf wundersame Weise verschwunden war. Nach einigen Minuten hatten wir es zum Glück gefunden, waren aber etwas verärgert. Den Nachmittag beschäftigten wir uns mit unseren Steuern, welche sich dann aber doch als etwas komplizierter als gedacht rausstellten, da Felix bereits in Deutschland ein Einkommen hatte. Letztendlich entschieden wir uns dafür, es machen zu lassen. Aber nachmittags klopfte es an der Tür und unser Vermieter stand mit einem Pärchen vor der Tür und meinte nur, dass sich die Beiden verspätet haben (4 Stunden), jetzt aber die Wohnung anschauen wollen und meinte gleichzeitig noch, dass gleich nochmal welche kommen. Naja okay, wir ließen es über uns ergehen, bemerkten aber dann, dass wenn das Pärchen Verspätung hatte und nicht da war, warum war dann unser Vermieter in unserer Wohnung und meinte, dann auch noch aufräumen zu müssen, obwohl wir das schon erledigt hatten. Wir verstehen es bis heute nicht und sind auch immer noch dezent genervt von der Lautstärke, aber genug gemeckert.  

 

Deshalb haben wir dann letzten Sonntag schließlich doch noch einen kleinen Ausflug gemacht, zu einem unseren Lieblingsseen, dem Pitt Lake. Dort gefällt es uns so gut, es ist einfach ruhig dort und man ist mitten in der Natur und in den Bergen und das in weniger als einer halben Stunde Fahrzeit. Wir liefen eine Runde um einen Teil des Sees, sahen zwei Schlangen, welche offensichtlich frisch erwacht die Wärme der Sonne genossen, verscheuchten Gänse vom Weg und genossen einfach die Natur, die Sonne und die Zeit dort. Diesmal sahen wir leider den Biber nicht mehr, aber wir waren dort sicher nicht das letzte Mal.

 

Wenn ich gerade schon von Ausflügen schreibe, erzähle ich euch mal was von unseren Plänen für die nächste Zeit. Wie ihr wisst, können Pläne immer geändert oder zerstört werden, aber so in etwa haben wir es vor:

 

Am 31. März geht es los Richtung Calgary, also über die Rockies. Dann geht es runter nach Utah, in die USA, wo wir einige Zeit verbringen wollen. Natürlich wollen wir dazwischen auch noch einige Abstecher machen, zum Beispiel an den Yellowstone National Park, an eine Kraterlandschaft und an diverse Seen. In Utah wollen wir dann die unzähligen Nationalparks anschauen, wie den Zion National Park und den Bryce Canyon Park (Nur zwei von vielen Zielen dort:))

Danach geht es nach Arizona, zu einem Meteoritenkrater und natürlich zum Grand Canyon. Voraussichtlich über eine Offroadstraße vom Grand Canyon nach Las Vegas um unser Glück zu versuchen ;) Nein Spaß, ich bin dafür noch zu jung…

 

Nachdem wir in Las Vegas waren, geht es durchs Death Valley, dem Yosemite National Park und einigen anderen Parks zum Tahoe Lake und nach San Francisco. Später werden wir durch den Redwood National Park zum Crater Lake fahren, am Mount St. Helens (einem aktiven Vulkan, welcher in den 80er Jahren bereits ausgebrochen ist) wieder nach Vancouver.

 

Unten ist auch noch eine Karte angefügt, damit ihr eine grobe Vorstellung bekommt. Nach den Orten, die ich beschrieben hab könnt ihr auch gerne im Internet nachschauen, oder ihr lasst euch durch unsere Fotos überraschen, was natürlich empfehlenswerter ist:)

 

Am 10. Mai müssen wir dann wieder in Vancouver sein, um eine Freundin von mir vom Flughafen abzuholen. Sie wird uns für 10 Tage durch die Rockies und Umgebung begleiten und wir werden hoffentlich sehr viele coole Orte zusammen erkunden. Wir freuen uns schon richtig darauf, wenn sie vorbei kommt:)

 

Wenn wir sie dann am 20. Mai wieder zum Flughafen gebracht haben, wird unsere Reise hoch in den Norden gehen. Eigentlich war Alaska geplant, aber wir haben einen Highway gefunden, der einen in die zweitnördlichste Gemeinde Kanadas führt. Und das alles über eine Schotterstraße.

 

Wir müssen durch komplett British Columbia (2x so groß wie Deutschland) und durch den Yukon, bis in die Northwest Territories. Die Schotterstraße beginnt in der Hauptstadt vom Yukon, in Whitehorse und geht dann über 1000km nach Tuktoyaktuk, unserem voraussichtlichen Ziel im Norden. Eigentlich war der Schotterhighway, der eigentlich Dempster Highway heißt, 200km kürzer, bis nach Inuvik, aber seit November 2017 gibt es eine Straße, die ganzjährig befahrbar ist, zwischen Inuvik und Tuktoyaktuk. Davor konnte man die Strecke nur im Winter über vereiste Seen oder Flüsse befahren.

Soweit so gut.

 

Ob alles so klappt, hängt nicht nur von dem Grenzbeamten zu den USA oder unserem Geld ab, sondern hauptsächlich von unserem Travelbuddy „Bruno“. Das ist unser geliebter Ford Explorer XLT, der uns ja schon seit November begleitet. Wir dachten, dass ihr unseren Bruno auch mal näher kennen lernen sollt.

 

„Bruno“ entstand im Jahr 2002 und hat mit über 250.000km schon mehr von der Welt gesehen als wir beide zusammen. Uns war wichtig, dass wir ein zuverlässiges Auto haben, welches zuverlässig lange läuft und einen Allradantrieb besitzt. Das hat Bruno. Bruno hat einen zuschaltbaren Allradantrieb, wodurch wir auch schon durch tieferen Schnee kamen und auch ordentlich was unter der Haube. Mit seinem 4.6L V8 Motor und 240PS ist er zwar nicht der verbrauchsärmste, kommt dafür aber auch ohne Probleme Berge und Passstraßen hoch, ohne zu murren. Trotzdem kommen wir mit einer Tankfüllung 600-700km weit, was nicht schlecht ist, für den Motor.

 

Sitze sind gemütlich, Kassettenrekorder läuft auch gut und ohne Probleme, es gibt genug Kaffeehalterungen für Felix und genug Platz hat Bruno auch (hoffentlich)…

 

Trotzdem hat Bruno auch so seine Macken, so hat er etwas Rost an sich, ein paar Steinschläge, das Hitzeschild am Abgaskrümmer klappert, was aber weder stört, noch schlimm ist und der Rückwärtsgang macht manchmal einen kleinen Schlag. Auch die Handbremse sollte man nicht zu oft anziehen, weil es sonst passieren kann, dass die Bremsscheibe heiß wird und etwas qualmt, aber das sind alles nur kleine Wehwehchen, wodurch wir uns nicht aufhalten lassen. Rost ist für ein Auto in dem Alter normal und viel ist es ja nicht, Steinschläge haben wir im Vergleich zu anderen Kanadiern noch echt sehr wenige und fahren tut es ja, das ist die Hauptsache. Irgendwie klingt das ja so, als wäre unser Auto voll schlecht, aber das ist es nicht. Es hat seine Macken wie jedes andere Auto auch und wir sind rundum zufrieden. Theoretisch ist das Auto so wie wir und wäre es leichter, würden wir Bruno auch mit nach Deutschland nehmen.

 

Jetzt seid ihr mal wieder auf dem aktuellsten Stand, kennt unsere Pläne und „Bruno“ und wir versuchen, dass wir uns öfter melden werden, wenn wir endlich auf unserem Trip sind.

 

Liebe Grüße aus Kanada

 

Felix und Simone