22. Mai 2018

Am 10. Mai war es dann soweit und wir holten Natascha vom Flughafen in Vancouver ab. Nachdem wir ihr hier alles gezeigt hatten und einkaufen gegangen waren, ging es weiter Richtung Squamish. Dort verbrachten wir die erste Nacht, bevor es am nächsten Tag weiter ging.

 

Wir machten Stopps am Joffrey Lake, der bei Whistler ist und am Duffey Lake, sowie am Seton Lake wo wir schon öfters waren, bevor es dann weiter ging nach Kamloops.

Auf der Strecke gab es echt eine Mückenplage. Teils sind wir durch so große Schwärme gefahren, dass wir am Ende gar nichts mehr durch die Windschutzscheibe sahen, weil die so gesprenkelt war…

 

Am nächsten Tag fuhren wir dann zu den Helmcken Falls, das sind Wasserfälle, die stolze 141m hoch sind, trotzdem aber nur die vierthöchsten in ganz Kanada, bzw. in British Columbia. Abends kamen wir dann endlich in Jasper an, wo unser kleines Abenteuer richtig los ging, doch davor ließen wir noch den Abend mit einem super leckeren Lachs ausklingen. Felix ist zu einem richtig gutem Koch geworden!:)

 

Morgens brachen wir dann ganz früh auf, um den Icefields Parkway ganz für uns zu haben, denn so sieht man die meisten Wildtiere. Der Icefields Parkway ist eine der beliebtesten Straßen in ganz Kanada und eine der schönsten der Welt, denn man fährt von Jasper nach Banff, vorbei an Flüssen, Seen und durch die Berge. Auf der 230km langen Straße gibt es so viele Möglichkeiten für Stopps, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll.

 

Doch den ersten Stopp machten wir bei den Athabaska Falls. Das sind Wasserfälle, die wir in der morgendlichen Ruhe genossen. Wir hatten außer sehr vielen Eichhörnchen, niemanden um uns herum. Das hatte vermutlich ein paar Stunden später ganz anders ausgesehen. Zum Aufwachen gab es dafür ganz viele kalte Wassertropfen ins Gesicht:)

Weiter ging es, doch unsere Fahrt wurde ganz schnell von einem schwarzen Fellknäul unterbrochen. Am Straßenrand stand ein Schwarzbär, der sich mit Gras vollstopfte. Wir hätten ihm ewig zuschauen können, wollten ihn aber nicht weiter stören. Also weiter ging es, bis plötzlich ein zweiter Schwarzbär die Straße überquerte. Der blieb dann aber direkt an der Straße stehen und beobachtete uns noch, wie wir vorbeifuhren und verschwand dann im Wald. Manche Menschen sehen dort gar kein Tier und wir sehen gleich 2 Bären! Da haben wir uns vielleicht gefreut…:)

 

Als nächstes ging es zu den Sunwapta Falls. Wir hatten soviel Glück, dass gerade die Schneeschmelze ist, den überall war so viel Wasser. Trotzdem waren noch sehr viele Seen zugefroren, dass merkten wir auch bei den nächsten Stopps.

Denn es ging wieder mal zum Peyto Lake, dort waren wir schonmal und hofften, dass es diesmal kein Schnee hatte, nachdem wir schon im Schnee zum Aussichtspunkt laufen mussten. Es gab keinen festen Weg, es ging durch den Schnee und überall war die Gefahr hoch, dass man gleich hinfällt oder im Schnee versinkt.  Natascha machte den Anfang und fiel 2- oder 3-mal hin. Leider konnte man sich vor lauter Lachen nicht mehr aufs Laufen konzentrieren, aber alle drei sind wir heile am Ziel angekommen. Der See war leider noch zugefroren, trotzdem war er unglaublich schön und wir durften uns über 2 sehr lustige Holländer amüsieren. Auf dem Rückweg ging der Spaß richtig los.    Ich stellte den neuen „Hinfallrekord“ auf und irgendwann konnten wir kaum mehr laufen, vor lauter Lachen. Es war leider auch nicht einfacher, den Weg runterzurutschen also ging das Gefalle weiter:) Als wir beim Parkplatz waren, wurden wir erstmal von sehr motivierten Indern gefragt, ob der See denn zugefroren sei, wie der Weg ist und ob es da schön ist. Nunja, sie entschieden sich, den Weg nicht anzutreten. Danach durften wir noch zusehen, wie Asiaten sich mit hohen Schuhen durch den Schnee schlugen. Wir hatten also unseren Spaß :)

 

Als nächstes ging es zum Lake Louise. Aber wie wir letztes Mal schon festgestellt haben, ist es ein vollkommen touristisch überlaufener Ort, wo man sich jedes Mal aufs Neue fragt, wieso dieser See so beliebt ist. Trotzdem gehört er bei jedem Ausflug in die Rockies dazu. Danach ging es in einen Canyon, der leider auch sehr überfüllt war, aber trotzdem hatte er was und war auch echt schön, denn im Gegensatz zu einer deutschen Klamm ist das Gestein recht hell, also trotzdem sehenswert.

 

Der nächste Tag führte uns über Calgary nach Drumheller und zu einer Art Canyon . Dort gibt es Steinformen, die aussehen, als wären sie von einer anderen Welt. Sie werden Hoodoos genannt und sehen eigentlich aus, als wären es Pilze. Das Gebiet an sich ist sehr trocken und sandig, es hatte dort auch 30°C und man denkt echt, man sei in einer anderen Welt.

Nach einem kleinen Stopp bei der West Edmonton Mall, einem riesigen Einkaufszentrum in Edmonton, fuhren wir wieder Richtung Jasper, denn dort hatten wir noch nicht alles gesehen, was wir wollten und suchten uns auf dem Weg einen Schlafplatz..

 

Wir wollten also am nächsten Tag eine kleine Bootstour auf dem Maligne Lake machen, denn am Ende des Sees gibt es eine kleine süße Insel. Leider wurde das mit dem Bootsfahren nichts, als wir das Eis auf dem See sahen. Wir mussten uns was neues Überlegen und entschieden uns für den nahe gelegenen Maligne Canyon. Dort läuft man oben, am Rand des Canyons entlang und teils geht es bis zu 50m runter. Daher konnte man dort nicht baden, denn eine Dusche war mal wieder nötig:)

 

Am Abend gingen wir auf einen Campingplatz und entspannten uns noch ein bisschen, denn zuvor erkundeten wir Jasper. Wir hatten gegenüber jemand, der offensichtlich der gerne tanzt, also hatten wir ein sehr amüsantes Kino am Abend. Er bekam von uns liebevoll den Namen „Tanzbär“

 

Für den nächsten Morgen erhofften wir uns, nochmal Bären beim Icefields Parkway zu sehen, hatten aber leider Pech. Trotzdem ist es schön, wenn man ganz allein auf einer so großen und weiten Straße ist.

Einen kleinen Abstecher machten wir noch zum Athabaska Gletscher, dort kann man bis zur Gletscherzunge laufen. Leider ist der Gletscher auch schon unglaublich weit zurück gegangen. Er hat in ca. 150 Jahren über 60% seines Volumens verloren…

Später ging es zur Natural Bridge, welche so viel Wasser geführt hatte, wie wir es uns niemals vorgestellt hatten und zum Emerald Lake. Dort kam vor kurzem eine Lawine runter, somit konnten wir nicht soweit laufen, wie geplant, aber es sah unglaublich faszinierend aus. Danach ging es zum Two Jack Lake und zum Minnewanka Lake, wo wir die Sonne genossen.

Langsam ging es dann auch wieder zurück nach Vancouver, denn Natascha musste am 20. Mai wieder am Flughafen sein. Wir campten noch am Fluss in Revelstoke, fuhren durchs Okanagan Valley, das ist ein beliebtes Weinanbaugebiet in Kanada, wo gerade Überflutungen sind, wir hatten aber Glück und mussten nicht baden gehen. Am vorletzten Tag ging es dann noch durchs Campbell Valley, wo wir schon öfter mal waren, wollten Natascha aber noch die dicken Eichhörnchen zeigen und danach nochmal in den Stanley Park fahren.

 

An ihrem letzten Tag zeigten wir ihr noch den Pitt Lake, bevor es dann zum Flughafen ging. Wir warteten noch, bis sie durch den Check-in war und machten uns dann auch wieder auf den Weg zur Firma von unserem Chef.

Jetzt haben wir noch ein paar Tage hier, indem wir unser ganzes Zeug voll noch verkaufen müssen, einiges ist schon weg, aber noch nicht alles, müssen noch das Auto verkaufen und uns noch einen Koffer besorgen. Wir haben zu viele Souveniers:)

Wir freuen uns schon unglaublich auf unsere Familien und Freunde, haben aber schon Angst, wie dann alles wird und wie wir mit dem Gefühl klarkommen, wieder daheim zu sein.

 

Kanada ist irgendwie unsere Heimat geworden, hier hatten wir unsere erste eigene Wohnung, tolle Autos und wir haben unglaublich viele tolle und nette Leute kennen gelernt, das haben wir vorgestern erst beim Barbecue von unserem Chef gemerkt hatten und so unglaublich viel erlebt.

 

Jetzt lassen wir noch die letzten Tage auf uns zukommen.

 

Liebe Grüße aus Kanada

 

 

Simone und Felix