Am Montag ging unser erster Arbeitstag los. Nachdem wir uns durch den Berufsverkehr gezwängt hatten, waren wir am Office angekommen und fuhren mit unserer Chefin an die erste Schule. Unser Arbeitsalltag besteht daraus, dass wir Kinder in den Schulen fotografieren. In Nordamerika ist dieser Fototag sehr wichtig und alle Eltern sorgen dafür, dass ihre Kinder gut aussehen. Wir bauten also unser Equipment auf und fotografierten fleißig.

Genau so gingen die nächsten Tage der Woche weiter. Eigentlich sollten wir mindestens die halbe Woche mit unserer Chefin zum einarbeiten zusammen fotografieren, aber sie musste selber fotografieren und daher waren wir bereits am Dienstag so gut wie alleine. Anfangs hatten wir noch Hilfe von einem, der an der gleichen Schule die Gruppenfotos machte, aber fotografieren mussten wir alleine. Die Kinder dieser Schule waren richtig anstrengend und manche auch nervig und somit waren wir froh, als wir dort endlich fertig waren.

Am Mittwoch half uns eine, die im Büro arbeitete und mit ihr war es total lustig. Sie war schon einmal in Deutschland und erzählte uns von ihren Erfahrungen und auch, dass es in Vancouver einen Alpen Club gibt, der aus Deutschland kommt. Das ist ein Restaurant, aber auch ein Community Center und dort findet auch eine Art Oktoberfest statt. Vielleicht gehen wir dort ja mal hin. Sie war auch voll irritiert, als wir ihr erzählten, dass es in Deutschland nicht so oft vorkommt, dass professionelle Schulfotos gemacht werden und meinte, dass wir das ja in Deutschland einführen könnten. Eine Überlegung wäre es auf jeden Fall wert.

Der Donnerstag war ein besonderer Tag, denn es war mein Geburtstag. Es war komisch, an seinem Geburtstag ohne die Eltern zu sein, einen gekauften Kuchen essen zu müssen und auch noch arbeiten gehen zu müssen, aber wir machten das Beste daraus. Wir wurden zur Arbeit von einer Frau begleitet, die schon jahrelang als Fotografin arbeitet und einen mindestens genau so abgefahrenen Kleidungsstil hat, wie auch ihr Name ist. Am Anfang mischte sie sich voll in unsere Arbeit ein und Felix uns ich dachten uns nur, oh nein, wie nervig ist das denn jetzt bitte… Aber mit der Zeit wurde es immer besser und das einmischen diente uns nur zur Hilfe, wie es leichter geht und auch schneller. Sie half uns wo sie konnte und gab uns viele hilfreiche Tipps, die wir gerne schon früher gehabt hätten. Letztendlich hat das Arbeiten total viel Spaß gemacht und wir waren sehr froh, dass wir so eine gute Hilfe mit dabei hatten. Den Abend ließen wir dann gemütlich ausklingen und aßen unser gekauftes, nicht unbedingt leckeres Tiramisu. Mama, ich vermisse dein Tiramisu und Apfelkuchen… Wir beschlossen, dass wir am Sonntag was Cooles machen werden, um meinen Geburtstag etwas nachzuholen.

Am Freitag waren wir schließlich ganz allein bei der Arbeit und es klappte überraschend gut. Wir waren voll zufrieden mit uns (okay, manche Kinder sind einfach nicht unbedingt fotogen, da können wir dann aber nichts dafür…) und wir waren sogar echt schnell fertig.

Meistens sind an den Schulen zwischen 300 und 500 Schüler + Lehrer, an manchen Schulen auch weniger, deshalb ist man immer zu unterschiedlichen Zeiten fertig.

Nach der Arbeit am Freitag war noch ein Meeting im Büro. Es war total anders, als Meetings in Deutschland. Es gab frisches Fleisch vom Grill, Gemüse (Mama, Papa, ich hab ordentlich zugeschlagen beim Gemüse, also wir essen auch gesund, aber für Felix ist eben Fleisch auch Gemüse;)), Süßigkeiten und sogar Bier. Trotzdem waren wir froh, als wir endlich wieder zurück in unserer Unterkunft waren um endlich zu schlafen. Wir haben insgesamt jeweils knapp 40 Stunden gearbeitet und sind zusätzlich noch über 10 Stunden umhergefahren um ins Büro oder zu den Schulen zu kommen.  Also war es uns gestattet, müde zu sein.

Heute schauen wir uns mal ein paar Zimmer an und hoffen, dass endlich mal was für uns dabei ist.

Wir halten euch auf dem Laufenden.

Liebe Grüße

Simone und Felix

(P.S. Diese Woche gibt es leider nur Handyfotos, weil ich mit meiner Kamera keine gemacht habe.:()