7. April 2018

Also der Weg zur Grenze war an sich schon ein kleines Abenteuer, da einfach alles schneebedeckt war, aber es nirgends Bäume gab. Die Grenze sah dann mehr oder weniger wie eine Oase in der Wüste aus. Also in der Schneewüste…

 

Dort lief alles wir geschmiert, außer dass wir etwas bei unserem letzten USA Besuch vergessen haben abzugeben, aber das konnten wir dann doch klären. Wir durften also reinfahren und machten uns auf den Weg in den Glacier Nationalpark.

 

Der liegt in den Bergen und ist einfach nur unglaublich schön. Auf dem Weg rannte vor uns ein Kojote über die Straße und schaute uns hinterher. Es war zwar bewölkt, aber Abends kamen dann doch noch ein paar Sonnenstrahlen durch die Wolken.

 

Wir suchten uns in der Nähe des Parks einen Ort zum schlafen, da wir erst richtig in den Park durften, wenn wir einen Nationalparkpass hatten. Den hatten wir aber noch nicht und mussten den am nächsten Tag kaufen. Zum Schlafen suchten wir uns einen Parkplatz mitten in einer Stadt. Das war dann auch deutlich angenehmer von den Temperaturen, als die Nacht davor. Am nächsten Morgen machten wir uns dann auf zu einem Touristencenter. Dort verkauften sie zwar nicht die Pässe für die Parks, aber wir hatten nette Gespräche und durften mit einem süßen Labrador spielen und kuscheln. Der Hund hieß „Bear“ (Bär) und erinnerte uns extrem an die Nelly. Er verhielt sich genauso wie sie und war trotz seines Alters noch genauso fit wie sie. Wir wurden von den Leuten dort dann an das Headquater weitergeleitet, wo wir uns den Pass kauften und erfuhren, dass bisher erst ein Bär im Park wach ist und der hatte seine Höhle noch nicht verlassen. Wunderte uns bei dem Wetter auch nicht, denn es schneite wieder.

 

Nach einer kurzen Tour durch den Park mit dem Auto (alles andere machte auch keinen Sinn, so viel Schnee wie da lag) und sehr vielen gesichteten Rehen, fuhren wir weiter Richtung Missoula, einer Stadt im Bundesstaat Montana. Dort kauften wir eine Handykarte, damit wir auch in den USA erreichbar sind. Diesmal sahen wir Rentiere und Hirsche auf dem Weg in die Stadt. Blöderweise ging die Handykarte nicht, aber wir konnten auch nichts machen, damit sie funktioniert, da es schon abends war. Wir mussten also erstmal auf einem Rastplatz schlafen, bevor wir am nächsten Morgen in einen Shop gingen, wo uns mit der Karte geholfen wurde. Jetzt sind wir also erreichbar:)

 

Danach fuhren wir in den Yellowstone Nationalpark. Dort wollten wir eigentlich länger bleiben, leider waren die meisten Straßen noch gesperrt und somit konnten wir kaum was sehen. Trotzdem liefen wir an heißen Quellen (Hot Springs) vorbei, welche übertrieben nach faulen Eiern stanken, wegen des Schwefels, das dort rauskam. Trotzdem war es wunderschön dort, weil wir sowas einfach noch nie gesehen haben. Der Yellowstone Park ist außerdem für seine Bisons bekannt. Am Anfang hatten wir Angst, dass wir keine sehen würden, aber wir täuschten uns. Es gab dort so viele Bisons, aber auch Antilopen, Rehe, Hirsche, komplett blaue Vögel… Einmal mussten wir einen Umweg laufen, weil die Bisons den Weg versperrten und ein anderes Mal mit dem Auto umdrehen, da eine Herde auf der Straße stand und die uns nicht gerade freundlich angestarrt haben. Wir fuhren also wieder zurück und schliefen zum ersten Mal auf einem offiziellen Campingplatz. So langsam gewöhnen wir uns richtig ans schlafen im Auto und die Nächte werden immer angenehmer.

 

Am nächsten Tag ging es dann in Bundesstaat Idaho, wo wir die Craters of the Moon besuchten. Das ist auch ein Park, wo vor 2000 Jahren Vulkane ausbrachen und eine riesen große Fläche seitdem mit Lavagestein überzogen ist. Über Kilometer ist alles felsig und schwarz, trotzdem gibt es auch Bäume und Büsche, da das Gestein extrem nahrhaft ist. Wir liefen dort umher und stiegen auf einen kleinen Vulkan hoch. Zu unserem Glück war im Park ein Campingplatz welcher momentan kostenlos ist und so verbrachten wir die Nacht auf Lava.

 

Morgens liefen wir dann nochmal durch den Park, da es dort eine Runde gibt, bei der man an Lavahöhlen vorbeikommt. Da durfte man aber nicht rein. Trotzdem war es faszinierend, sowas zu sehen und über Lava zu laufen.

 

Idaho ist ein total interessanter Staat, da es dort gefühlt an den Grenzen überall Berge gibt und in der Mitte einfach alles Wüste ist. Wir kamen auch am ersten Atomreaktor der Welt vorbei. Das Gebäude ist inzwischen ein Museum, das momentan jedoch leider geschlossen ist.

 

Da es für uns dort aber sonst nicht mehr viel zu sehen gab, entschieden wir uns dazu, nach Utah zu fahren. In Utah angekommen wurden wir erstmal von Regen begrüßt. Wir fuhren zu einem Park, welcher aber leider ziemlich langweilig war und wir uns sehr viel mehr davon erhofft hatten. Naja, immerhin sahen wir eine Eule:) Aber wir fuhren dann noch zu einem See. Der liegt in den Bergen und die Straße dorthin geht durch einen Canyon und durch Schnee. Der See war total schön und blau. Leider zu kalt zum Baden.

 

Die Nacht verbrachten wir auf einem kostenlosen Campingplatz an einem kleinen Bach. Dort schnappten wir uns den letzten Platz. Und jetzt ist heute Felix Geburtstag! Wir versuchen trotz Regen einen schönen Tag zu machen, sitzen gerade in einem Café und fahren nachher einfach in die Wüste. Dort soll wohl heute Abend die Sonne scheinen:)

 

Bisher sind wir von den USA total überrascht. Die Leute hier sind unglaublich nett und die Landschaft ist so abwechslungsreich. Genauso wie das Wetter! Was wir hier total lustig finden, man ist in Mitten der Pampa oder der Wüste und über einen fliegen einfach Möwen. Und wir haben bisher noch niemand mit einer Waffe rumlaufen sehen, nur durchgeschossene Verkehrsschilder;)

 

In Utah wollen wir jetzt erstmal eine Weile bleiben und freuen uns schon darauf, was wir noch sehen werden.

 

Liebe Grüße aus den USA

 

 

Simone und Felix